Während es in Deutschland im Mai und Juni langsam Sommer wurde (oder auch nicht), blieben die Temperaturen im Guayaquil bei den gewohnten 30°C. Es war wieder Einiges los, vor allem das schreckliche Erdbeben im April beeinflusste die Aktionen der Musikschule.
Nachdem im Mai die zweimonatigen Schulferien beendet waren, in denen es eine Art Ferienprogramm gab, begann nun die Planung für das zweite Halbjahr 2016. Neue Schüler wurden eingeschrieben und zwei Kindern, die von dem Erdbeben betroffen waren, wurde kostenloser Unterricht angeboten.
Im April wurden viele Spenden für die Erdbebenopfer gesammelt, die nun von einigen Ecuadorianern in die betroffenen Gebiete gebracht wurden. Besonders das kleine Küstendorf „San Jose de Chamanga“, mit dem im Juli 2015 eine Kooperation stattfand war besonders betroffen. Extra dafür wurde ein Benefizkonzert in der Bar „La Taberna“ in einem touristischen Viertel in Guayaquil veranstaltet, um noch weitere finanzielle Unterstützung zu leisten.
Um das kleine Dorf am Pazifik auch längerfristig zu unterstützen, wurde eine Zusammenarbeit mit der Organisation „ROSAVENTO“ beschlossen, ein Team von Architekten aus der Hauptstadt Quito, die in San Jose de Chamanga ihre Hilfe zusagten.
Freiwilllige Helfer, die die Spenden nach San Jose de Chamanga brachten
Im Mai kam außerdem ein Zahnarzt-Team aus den USA in den Guasmo Sur, sodass 15 Musikschüler gratis untersucht werden konnten. Zahnärzte sind dort nichts Selbstverständliches, typische Kontrollbesuche gibt es nicht, deswegen konnten alle Musikschüler von dieser Aktion profitieren.
Im Juni konnte sich die Jazzband von Clave de Sur bei einem jährlichen Musikfestival der Technischen Hochschule Guayaquil präsentieren. Es war ein Abend verschiedenster Bands und das Publikum war begeistert von der Vielfalt der Genres.
Auftritt der Jazzband in der Technischen Hochschule Guayaquil
Die französische Organisation „Une opción de plus“, die ecuadorianische NGOs unterstützt und somit auch mit Clave de Sur zusammenarbeitet, veranstaltete im Juni eine jährliche Versammlung verschiedener Organisationen aus Ecuador, um Probleme zu besprechen und auszuwerten. Die Veranstaltung fand dieses Jahr in der Provinz Chimborazo statt, beim höchsten Berg Ecuadors. Es war ein aufschlussreiches Wochenende, bei dem zwei der drei Koordinatoren viele Anregungen und Tipps mitnehmen konnten.
Ende Juni beteiligte sich die Musikschule an einem Event in der vom Erdbeben betroffenen Region „San Alejo“ mit einer Band, die vor allem Salsa und Cumbia spielte. Es war ein tolles Konzert, das viel Spaß mit sich brachte durch das die Menschen vor Ort neue Kraft schöpfen konnten.
Sowohl der Unterricht, als auch die Unterstützung der Erdbebenopfer laufen also auf Hochtouren. Weitere Konzerte und Spendenaktionen sind in Planung und es ist bemerkenswert, mit welcher Kraft und Leidenschaft die Musikschüler all das bewältigen.
Dies ist ein Eintrag von Samuel Gapp, für die Betterplace-Seite des Projektes.
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